Mit Unverständnis haben die Kreisverbände Darmstadt und Darmstadt-Dieburg die Aussagen der Grünen Jugend Darmstadt/Darmstadt-Dieburg aufgenommen, in denen eine radikale Verkehrswende gefordert wird. Gerade bei den bevorstehenden Baumaßnahmen an der B26 und des Lohbergtunnels muss über zukunftsfähige Verkehrskonzepte für alle Verkehrsteilnehmer nachgedacht werden, auch eine Umgehungsstraße muss hier als Alternative wieder ins Gespräch gebracht werden.

Der östliche Teil des Landkreises Darmstadt-Dieburg ist nicht an das Autobahnnetz angeschlossen. Um von hier auf die Autobahn zu kommen, existieren nur wenige Wegstrecken - u.a. der Weg direkt durch Darmstadt hindurch. „Gerade in der Situation, in der wir vor massiven Baumaßnahmen in der öffentlichen Verkehrswegeinfrastruktur stehen, wird der Verkehr noch stärker durch unsere Stadt fließen“, unterstreicht Kevin Kunkel, Kreisvorsitzender der JU Darmstadt.

Einvernehmen zwischen den beiden Jugendorganisationen besteht bei der Forderung einer Straßenbahn in den Ostkreis von Darmstadt-Dieburg. Hierzu wurde auf dem 99. Landestag der Jungen Union Hessen auf Initiative der JU Darmstadt ein Antrag zur Anpassung der „Standardisierten Bewertung von Verkehrswegeinvestitionen des öffentlichen Personennahverkehrs“ verabschiedet.

Der JU Kreisverband Darmstadt setzt sich daher weiterhin für eine weiträumige Umfahrung um Darmstadt ein. Trotz der Ablehnung der Nord-Ost Umgehung dürfen Überlegungen einer Umgehungsstraße im Norden oder dem Süden Darmstadts nicht eingestellt werden. Dabei müssen die Stadt und der Landkreis Hand in Hand gehen.
Indes bringt der JU Kreisverband Darmstadt-Dieburg eine Verkehrsentlastung auch die sogenannte Tunnellösung wieder ins Spiel bringt. Diese soll die B 26 und die A 5 miteinander verbinden. Eine bessere Anbindung des östlichen Landkreises an die Autobahn wäre somit gewährleistet und die morgendlichen Staus in Darmstadt vermieden. Dabei wird eine Tunnellösung ab der B 26 bis zur Heidelberger Landstraße in Darmstadt seitens der JU bevorzugt. Eingang des Tunnels wäre zwischen Roßdorf und Darmstadt, Ende auf der Lincoln-Siedlung in Darmstadt. Von dort wäre ein Anschluss an die A 5 und die B 3 ohne weiteres darstellbar.

„Die Lösungen für die Verkehrsproblematik sind als ein Gesamtkonzept zu sehen. Hierzu zählen neben einer Anbindung des östlichen Landkreises auch eine bessere Taktung des Busverkehrs und eben eine Umgehungsstraße. “, führt Nils Zeißler, Kreisvorsitzender der JU Darmstadt-Dieburg aus. Zeißler weiter: „Wer zukunftsfähig bleiben will, muss Geld in die Hand nehmen und innovative Projekte vorantreiben.“

Auch wenn die Darmstädter Grünen von ideologiefreier Verkehrsplanung sprechen, sieht das die Junge Union anders. Das Auto wird zu Gunsten von Fahrrädern aus Darmstadt verdrängt. Die Verkehrspolitik sollte sich stattdessen nach dem tatsächlichen Bedarf orientieren. Alternativrouten durch eine Umgehung im Norden oder im Süden werden mit der Begründung „Klimakrise“ von vornherein abgelehnt. Dabei würde eine Umgebungsstraße den Verkehr aus Darmstadt raushalten, was zu einer Verbesserung der Luftqualität führt. Auf einer Umgehungsstrecke kann der Verkehr besser fließen und durch weniger Start- und Stoppvorgänge wird weniger CO2 emittiert. Auch die beiden Kreisverbände der Jungen Union setzen sich aktiv für den Klimaschutz ein. Allerdings darf die Angst vor einer Klimakrise nicht als Argument genutzt werden, um eine Umgehungsstraße, wie es sie in vielen, auch kleineren, Städten und Gemeinden bereits gibt, grundsätzlich abzulehnen. Daher bleibt die JU bei ihrer Forderung für den Bau einer Umgehungsstraße.

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