Antragstext:
Die Junge Union Hessen fordert die Hessische Landesregierung auf, die Versorgung hessischer Grundschulen mit Schwimmunterricht sicherzustellen. Hierzu sollen unter anderem die folgenden Maßnahmen ergriffen werden:
1. Finanzierung der Instandhaltung wohnortnaher Bäder sicherstellen bzw. die Kommunen und Landkreise bei dieser Aufgabe finanziell unterstützen.
2. Bedarfsgerechte personelle Versorgung sicherstellen.

Begründung:
Laut Schätzungen der DLRG aus dem Frühjahr 2023 können in ganz Hessen circa 40.000 Kinder im Grundschulalter nicht schwimmen. Nur ungefähr 40 Prozent der Grundschüler können sicher schwimmen. Die Corona-Pandemie hat diesen Zustand zwar verschärft, die Ursachen existieren aber bereits länger, wie etwa Bäderschließungen oder steigende Eintrittspreise.
Zwar wurden im Jahr 2022 etwa 13.000 Schwimmabzeichen abgenommen, was dafür spricht, dass Rückstände aufgeholt werden, trotzdem besteht weiterhin Handlungsbedarf.
Um zukünftig für eine ausreichende Versorgung mit Schwimmunterricht, insbesondere an Grundschulen, zu sorgen, muss unter anderem sichergestellt werden, dass die Grundschüler in Schulnähe bzw. Wohnortsnähe unterrichtet werden können. Durch Bäderschließungen, die zu langen Anfahrtswegen für den Schwimmunterricht führen, kann die begrenzte Zeit, die zur Verfügung steht, nicht effektiv genutzt werden.
Das in der vergangenen Legislaturperiode aufgesetzte Schwimmbadinvestitionsprogramm (SWIM), das laut Koalitionsvertrag auch unter der neuen hessischen Landesregierung fortgesetzt werden soll, bietet hierzu eine gute Grundlage.
Ein weiterer Punkt, der zu einer besseren Schwimmunterrichtsversorgung beitragen kann, ist die kostenfreie Zurverfügungstellung von Bäderkapazitäten für (Grund-)Schulen.
Ein dritter zentraler Beitrag zur Gewährleistung des Schwimmunterrichts ist die Sicherstellung der personellen Ausstattung. Neben fertig ausgebildeten Sportlehrern können hierfür übergangsweise auch Sportstudenten mit entsprechenden Qualifikationen und Vereinstrainer eingesetzt werden. Dieser Antrag schließt daher an den auf dem 101. Landestag 2022 beschlossenen Antrag "Schwimmausbildung im Lehramtsstudium" an.
Die Fähigkeit, schwimmen zu können ist von zentraler Bedeutung. Neben sozialen Aspekten, wie dem Freibadbesuch mit Freunden im Sommer,
kann sie im Ernstfall auch lebensrettend sein. Insofern sollte es ein zentrales Anliegen der hessischen Landesregierung sein, Schwimmunterricht an Grundschulen sicherzustellen.

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